"Lyra" beschert Gästen schöne Stunden

Einen rundum gelungenen Konzertabend durften am ersten Adventsonntag die sehr zahlreich erschienen Gäste in der Mietinger Mehrzweckhalle erleben. Das Gemeinschaftsjugendblasorchester Mietingen-Schönebürg sowie das Blasorchester des Musikvereins „Lyra“ Mietingen boten bei ihrem traditionellen Jahreskonzert ein sowohl anspruchsvolles als auch unterhaltsames Programm.

Mit dem ruhigen und melodischen Stück „Jacob’s Theme“, der Filmmusik zum dritten Teil der Twilight Sage eröffnete das Gemeinschaftsjugendblasorchester Mietingen-Schönebürg unter der Leitung von Gerhard Rogg, das Jahreskonzert in der Mietinger Festhalle. Bekanntlich läuft derzeit mit riesigem Erfolg der vierte Teil dieser Fimsaga in den deutschen Kinos. Mit dem von Howard Shore stammenden Werk bewiesen die jungen Nachwuchsmusiker, dass sie mit sanften Tönen glänzen können.
Im Anschluss daran ließ die Jugendkapelle die Sonne im afrikanischen Serengeti-Nationalpark musisch aufgehen. Dabei begegneten sie im weiteren Verlauf des Stücks fremde Menschen mit unbekannter Kultur und wilden Tieren, welche von den Jungmusikern bestens dargebracht und musikalisch beschrieben wurden.

Den Abschluss des ersten Konzertteils und damit den Auftritt des Nachwuchsorchesters bildete ein Medley aus dem Filmmusical „High School Musical 2“, welches speziell bei den Jüngeren bekannt und beliebt ist.Bei ihrem ersten gemeinsamen Auftritt legten die Jungmusiker aus Schönebürg und Mietingen eine bravouröse Leistung an den Tag. Als Dank ernteten sie von den vielen Gästen kräftigen Beifall und den Dank gaben sie mit dem Potpourie „Salut to Louis Armstrong“, das aus bekannten Melodien des bekannten Jazzmusikers besteht, an das Publikum zurück.

Nach einer kurzen Pause öffnete sich dann der Vorhang für das große Blasorchester des Musikvereins „Lyra“ Mietingen. Den Auftakt zum zweiten Konzertteil bildete das ruhige, irische Volkslied „Irish tune from County Derry“, welches von Percy Grainger arrangiert und auf das besonders im angelsächsischen Sprachraum bekannte Lied „Danny Boy“ basiert. Das getragene Stück handelt vom Abschied nehmen. Nicht ohne Grund hat Dirigent Benrhard Lauber dieses Stück auserwählt. Nahm er doch an diesem Abend offiziell Abschied von seiner Aufgabe als Orchesterleiter.
Gemeinsam mit seinen Musikerinnen und Musikern stimmte er danach den Konzertmarsch „Textilaku“ an und übergab im Anschluss das Zepter beziehungsweise den Dirigentenstab an seinen Nachfolger Gerhard Rogg, der dadurch die musikalische Leitung und somit auch die des Konzerts übernahm.

Den Auftakt seines Konzertteils begann Rogg mit der amerikanischen Trilogie „Where the river flows“ aus der Feder von James Swaringen. Sie beschreibt die Geschichte eines weißen Jungen, der von den Shawnee-Indianern entführt wird und bei diesen aufwächst. Durch seine außergewöhnliche Klugheit und Tapferkeit wird er bald ein bedeutender Krieger des Stammes, namens "Blue Jacket". Die drei unterschiedlichen Abschnitte, mit deren unterschiedlichen Stimmungen und Charakteren wurden einfühlsam und ausdrucksstark vom Mietinger Orchester dargebracht.

In eine düstere Vergangenheit entführte das Blasorchester danach seine Zuhörer mit dem Werk „Die Hexe und die Heilige“ von Steven Reineke, welches auf dem gleichnamigen Roman von Ulrike Schweikert basiert. Das Stück beziehungsweise der Roman handelt von der Hexenjagd Ende des 16. Jahrhunderts und beleuchtet damit ein dunkles Kapitel unserer Zeit. Diese Stimmungen wie Schmerz oder Gewalt sowie die Dramatik wurden von Steven Reineke beeindruckend in Noten gefasst und von den Musikern in bester Manier umgesetzt und dargeboten.

Nach der Pause lud Brigitte Braun, die an diesem Konzertabend mit ihren Erläuterungen die Gäste auf die einzelnen vorgetragenen Werke einstimmte, diese auf eine musikalische Weltreise ein. Mit Otto M. Schwarz’s „In 80 Tagen um die Welt“ zeigte das Mietinger Blasorchester was in ihm steckt sowie dessen musikalisches Können. Mit verschiedenen Rhythmus- und Stimmungswechseln tauchten die „Reisenden“ mit den Musikern musikalisch in fremde Welten ein.
Mit Freude konnte dann der erste Vorsitzende Heiko Graf die Ehrungen ankündigen. Wurden doch in diesem Jahr wieder 7 Musikerinnen und Musiker für insgesamt 140 Jahre aktiven Schaffens geehrt (siehe separater Bericht).

Im Anschluss daran erklang die von Hans Zimmer geschriebene Filmmusik „Backdraft“, bei der das stark besetzte Schlagzeugregister besonders zum Zug kam und seine „schlagkräftigen“ Argumente zeigen konnte.

Doch damit nicht genug. Zum Konzertabschluss legten die Musikerinnen und Musiker ein Medley des bekannten deutschen Musikers Herbert Grönemeyer auf, das aus den vier Songs „Männer“, „Mensch“, „Flugzeuge im Bauch“ und „Mambo“ bestand. Im letzten Teil des Hitmixes „Mambo“ durften die Schlagzeuger nochmals ran und den Takt angeben. Dirigent Rogg gab dieser Tatsache Nachdruck, indem er bei deren Solopart die Bühne verlies und seinen „Rhythmusgebern“ die Bühne überlies.
Danach ergoss sich durch die begeisterten Zuhörer ein Beifallssturm und die Mietinger Musikerinnen und Musiker bedankten sich mit zwei Zugaben, den beiden Märschen „Abel Tasman“ und „Mir sein die Kaiserjager“, bei den vielen Konzertbesuchern für deren Kommen und Aufmerksamkeit.

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